Der Kampf um die Parkplatz-App in der deutschen Wirtschaft

BMW ist mit ParkNow seit vergangenem Jahr auf dem Markt. Das System meldet freie Plätze und kann diese automatisch bezahlen. Konkurrent Daimler kooperiert mit Bosch um ein ähnliches System zu entwickeln und will bis 2018 die Serienreife erreicht haben.

Genervte Autofahrer kämpfen um Parkplätze – und Deutschlands Wirtschaft um die Parkplatz-App. Die Technologie soll die nervtötende Suche überflüssig machen, doch welches System sich durchsetzen kann, ist noch völlig offen.

Die deutsche Wirtschaft liefert sich einen heißen Kampf um die Parkplatzsuche. Eine ganze Reihe von Start-ups, großen Industrieunternehmen, Autoherstellern und Kfz-Versicherern müht sich um die beste Lösung, die zeitraubende Suche nach einer Abstellgelegenheit für das Auto in Zukunft überflüssig zu machen.

?Das ist ein Riesenmarkt?, sagt Felix Harteneck, Geschäftsführer und Mitgründer des Münchner Start-ups Park Here, das Parkplatzsensoren produziert und in mehreren europäischen Städten Aufträge an Land gezogen hat.

BMW und die Axa-Versicherung sind seit Herbst mit Park-Apps auf dem Markt. Audi hat ein Modellprojekt für pilotierte Parkplatzsuche in den USA gestartet. Bosch arbeitet nach Unternehmensangaben an zwei Vorhaben, auch Siemens forscht.

Der Grund: Allein in Deutschland wächst die Zahl der Fahrzeuge alljährlich um etwa eine Million – und in den Städten steigen sowohl die Einwohner- als auch die Pendlerzahlen. Das Ergebnis: Mehr Verkehr, die Parkplatzsuche wird immer nerviger. Park-Apps von Start-ups sind bereits seit einigen Jahren auf dem Markt. Durchgesetzt hat sich bisher keine Lösung.

Inzwischen sind etablierte Unternehmen mit großen Etats eingestiegen. BMW bietet seit vergangenem Herbst eine App in der Fünfer-Baureihe an. ?ParkNow? meldet freie Plätze und kann diese auch automatisch bezahlen. Das solle künftig auf weitere Modellreihen ausgeweitet werden, sagt eine BMW-Sprecherin in München.

Konkurrent Daimler kooperiert mit Bosch, um ein ähnliches System zu entwickeln. ?Wir gehen davon aus, dass das neue System 2018 serienreif ist?, sagt ein Bosch-Sprecher in Stuttgart. Daneben entwickelt der Stuttgarter Zulieferer eine ?off street? Lösung, die von einem Autohersteller unabhängig wäre: Parkplätze werden mit Bodensensoren ausgerüstet. Ein Pilotprojekt im Raum Stuttgart ist in Vorbereitung.

Wo Bosch hin will, ist das Münchner Start-up Park Here bereits angekommen. Das Unternehmen mit bislang 25 Mitarbeitern ist eine Ausgründung aus der TU München und hat Piezo-Parkplatzsensoren entwickelt, die keine externe Stromversorgung benötigen und 25 Jahre halten sollen.

Von der Konkurrenz durch die Großindustrie will sich das kleine Unternehmen nicht schrecken lassen: ?Ich bin zu hundert Prozent zuversichtlich, dass wir eine Chance haben?, sagt Geschäftsführer Harteneck.

Siemens arbeitet an einem anderen System: Radarsensoren, die an Laternenmasten und ähnlichen erhöhten Punkten montiert werden, können freie Parkplätze sichten und diese an die Autofahrer melden. Ein Pilotprojekt in Berlin ist inzwischen beendet, weitere sind in Planung. ?Wir entwickeln das weiter?, sagt ein Sprecher.

Die Übersicht ist unvollständig – es gibt derzeit so viele Initiativen, dass die Lage schwer überschaubar ist. Seit vergangenem Herbst bietet auch die Axa-Versicherung die in Zusammenarbeit mit dem Kölner Start-up Evopark entwickelte App ?Clever Parken? an, die freie Plätze in Parkhäusern sucht, wie eine Sprecherin sagt.

Auch andere Kfz-Versicher wie HUK Coburg wollen zusätzlichen Service rund ums Auto bieten. ?Die HUK-Coburg beschäftigt sich intensiv mit der Digitalisierung rund um die Mobilität?, sagt ein Sprecher. ?Zum jetzigen Zeitpunkt wollen wir aber noch nicht über die Details reden.?

Ob und wann es eine Standard-Parklösung geben wird, ist angesichts der Fülle der konkurrierenden Lösungsversuche nicht absehbar. Für die Autofahrer bedeutet das zunächst: Zur Parkplatzsuche kommt die Suche nach der besten App hinzu.

Continental setzt auf Mobilitätsdienste als Wachstumstreiber

Vorstellung 3D Flash Lidar-Sensor

28.04.17 – Auf der Hauptversammlung von Continental präsentierte CEO Elmar Degenhart einen Ausblick auf die zukünftige Unternehmensausrichtung und neue Technologien. Dabei schwor er sowohl seine Mitarbeiter als auch die Aktionäre darauf ein, dass in dem Wandel große Chancen liegen würden, die es konsequent zu nutzen gelte. lesen

Microlino ? der elektrische Erbe der BMW Isetta

Produktionsstart Anfang 2018

26.04.17 – Nach 161.728 verkauften Einheiten ging im Jahr 1962 eine Ära zu Ende, als die letzten BMW Isetten vom Band rollten. 55 Jahre später feiert der im Volksmund Knutschkugel getaufte Zwerg seine Wiederauferstehung. Rein elektrisch, 450 Kilogramm leicht und bereits tausendfach vorbestellt: Der Microlino von Micro Mobility will wie sein Urahn erneut die Massen verzücken. lesen

Systementwicklung und -test im Gesamtfahrzeug

Virtueller Fahrversuch

28.04.17 – IPG Automotive bietet mit dem Release 6.0 seiner Simulationslösungen CarMaker, TruckMaker und MotorcycleMaker eine Vielzahl neuer Features für den virtuellen Fahrversuch. Das Karlsruher Unternehmen hat seine Produkte insbesondere für die Entwicklung und den Test von Fahrerassistenzsystemen und automatisierten Fahrfunktionen gestärkt. lesen

interessant Blog-Beitrag