
Wie kann die Mobilität der Zukunft nachhaltig gestaltet werden? Diese Frage stellten sich Aachener Studenten und widmen sich einem ehrgeizigen Projekt: der Entwicklung eines E-Autos für das wohl härteste Solarautorennen der Welt ? die 3.000 Kilometer lange World Solar Challenge in Australien.
Die World Solar Challenge gilt aufgrund ihrer extremen Bedingungen als das härteste (Solar)-Autorennen der Welt. Vom 8. bis 15. Oktober findet das Spektakel in diesem Jahr statt und diesmal wird auch ein Solar-Flitzer von Studenten der RWTH Aachen University und der FH Aachen an den Start gehen. Für die Umsetzung gründeten die rund 45 Jungforscher mit Unterstützung von Professoren den Verein Sonnenwagen Aachen e.V.
Covestro, ein weltweit führender Anbieter innovativer und nachhaltiger Materiallösungen, teilt die Begeisterung der Studenten und will gemeinsam mit ihnen bestehende Grenzen verschieben, um das Projekt zum Erfolg zu führen. Das Unternehmen unterhält eine langjährige Partnerschaft mit der RWTH Aachen University und fördert das Sonnenwagen-Projekt mit Materialien und technischem Service sowie als Sponsor. Darüber hinaus unterzeichneten beide Partner jetzt eine Kooperationsvereinbarung.
Partnerschaft für solare Mobilität
?Da Nachhaltigkeit Teil unserer Unternehmensstrategie ist, unterstützen wir dieses ehrgeizige Projekt, mit dem junge Forscher zeigen wollen, dass innovative und nachhaltige Mobilitätskonzepte bereits heute möglich und umsetzbar sind,? sagt Dr. Markus Steilemann, Innovationsvorstand und Chief Commercial Officer von Covestro.
?Solare Mobilität kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Einsparung fossiler Ressourcen leisten. Mit unseren Entwicklungen und dieser Projektpartnerschaft bekennen wir uns zu Innovation und Nachhaltigkeit, aber auch zur Förderung junger Talente?, so Steilemann weiter.
Hendrik Löbberding, erster Vorsitzender im Team Sonnenwagen, begrüßt den neuen Partner: ?Wir freuen uns über die Unterstützung durch Covestro und werden vor allem von seiner hohen Materialkompetenz profitieren.?
Für das Sonnenwagen-Projekt testet Covestro verschiedene Materialien unter den harschen Klimabedingungen die auf der Strecke herrschen. Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius sowie eine hohe UV-Strahlung, außerdem ein hoher Staubanteil der Luft sind dort im Oktober typisch.
Die wichtigste Produktanwendung ist ein dreischichtiger Polyurethanlack. Der Lack eignet sich besonders gut zur Anwendung auf Karosserieteilen aus Carbonfaser-Composites. Einen besonderen Einfluss haben die Klimabedingungen auf den äußeren Klarlack.
Er enthält einen biobasierten Härter, dessen Kohlenstoffgehalt zu 70 Prozent aus Biomasse besteht. Darüber hinaus finden sich im Sonnenwagen Polyurethan- und Polycarbonat-Werkstoffe, die einen Beitrag zur leichtgewichtigen und aerodynamischen Konstruktion des Solarautos leisten.
Rund 40 Teams und über 3.000 Kilometer
Die World Solar Challenge gilt als das härteste Solarrennen der Welt und feiert in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag. Alle zwei Jahre treten Teams aus aller Welt an, um mit selbstgebauten Fahrzeugen als Schnellste die 3.022 Kilometer lange Strecke von Darwin nach Adelaide zu überwinden ? und das ohne einen Tropfen Treibstoff.
Der Sonnenwagen aus Aachen geht in diesem Jahr als einziges deutsches Auto in der Challenger-Klasse an den Start. Das Team sieht dem Rennen mit großer Zuversicht entgegen: ?Wir haben schon Erfahrung auf dem Gebiet der emissionsfreien Mobilität und fühlen uns im Wettbewerb mit den rund 40 anderen Teams aus fünf Kontinenten gut gerüstet?, erläutert Hendrik Löbberding vom Team Sonnenwagen Aachen.
So siegten zwei Mitglieder des Vereins im Oktober 2016 mit einem Elektroauto bei der e-CROSS Germany, einer viertägigen, klimaneutralen Rallye durch Nordrhein-Westfalen. Einen Monat zuvor begleiteten Sonnenwagen-Mitglieder ein Team aus Bochum bei der European Solar Challenge 2016, einem 24-stündigen Rennen mit Solarautos.