TR Online 2015: Von reichweitenstarken Teslas, gleichem Strom für alle und fast lichtschnellen Raumschiffen

TR Online 2015:

(Anthony Cramp / Flickr / cc-by-2.0)

Der erste Teil der Technology-Review-Online-Jahresrückschau ? von Januar bis Juni. Welche Beiträge haben die Leser 2015 am häufigsten angeklickt?

Im Internet zu publizieren hat den bekannten Vorteil gegenüber anderen Mediensegmenten, dass sich sofort überprüfen lässt, welche Themenbereiche die Leser am meisten schätzen. Wir haben für Sie in unser Redaktionssystem geschaut und die zwölf am häufigsten abgerufenen Beiträge des Jahres 2015 von Januar bis Dezember zusammengetragen.

In der Rangliste der Popularität ganz oben finden sich diesmal fünf Beiträge zum Thema Energie, vier Artikel aus dem Bereich Transport, zwei Texte aus dem Gebiet Infotech und einer aus dem Ressort Umwelt. Insgesamt eine interessante Mischung, wie wir finden. Viel Spaß bei diesem Rückblick auf TR Online 2015, der zwei Teile hat: Am heutigen Mittwoch beschäftigen wir uns mit den Monaten Januar bis Juni, am kommenden Montag mit den Monaten Juli bis Dezember.

Stromern ohne Ende

Einer der Hauptgründe, warum sich Elektrofahrzeuge in Deutschland nach wie vor nur schleppend durchsetzen, ist die Angst vor zu geringen Reichweiten. Beim E-Auto-Konzern Tesla war das noch nie ein großes Problem: Die Luxuskarossen schaffen mindestens 300 Kilometer laut Hersteller. Beim ersten Modell, dem Sportwagen Tesla Roadster, soll die Reichweite per Nachrüstsatz auf 640 Kilometer erhöht werden, berichtet Autor Kevin Bullis.

Mit dieser Reichweite könne das Elektroauto mit konventionellen Sportwagen mithalten, die mit einer Tankfüllung meist 500 bis 800 Kilometer schafften. Ein Teil der Reichweitensteigerung beim Roadster soll von Reifen mit weniger Rollwiderstand kommen. Außerdem gibt’s aerodynamische Verbesserungen. Doch der besonders viel Energie investierten die Ingenieure in einen Akku mit deutlich erhöhter Energiedichte. Der TR-Beitrag zur Tesla-Roadster-Aufrüste war meistgelesener Beitrag im Januar 2015.

Wechselstrom ade

Viele Geräte laufen mit Gleichstrom, weswegen man den an der Steckdose ankommenden Wechselstrom zunächst umformen muss. TR-Redakteur Gregor Honsel analysiert in einem Beitrag die Möglichkeiten, wie sich Gleichstrom in absehbarer Zeit direkt beim Endverbraucher anbieten lassen könnte. Innerhalb eines Gebäudes könnten beispielswese zentrale Gleichrichter die vielen kleinen Netzteile ersetzen, die Gadgets wie Smartphones oder Laptops versorgen.

Am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen etwa entsteht ein Büro, in dem jeder Schreibtisch einen Gleichstromanschluss hat. Das Projekt „Smart Future Graz“, woll gleich eine ganze Büroetage mit Gleichstrom versorgen ? zusätzlich zum herkömmlichen Wechselstromnetz. Die Vorteile sind durchaus bedeutsam: Umwandlungsverluste werden vermieden und so lässt sich der Energieverbrauch um 16 Prozent senken, meien Forscher. Der Artikel zur Frage, wie Gleichstrom direkt ins Haus kommen könnte, interessierte im Februar 2015 die meisten Leser.

Schwimmend schnell

Unterwasserantriebe sind ein spannendes Forschungsfeld, dürften sich in den kommenden Jahrzehnten doch immer mehr technische Anwendungen ins Meer verlagern ? vom Windgroßkraftwerk bis zur CO2-Sequestrierungsanlage. EIne Wissenschaftlergruppe aus Großbritannien, Amerika und Singapur arbeitet an einem Roboter, der sich ultraschnell durchs Meer bewegen kann. Dabei orientiert sich das System am „Rückstoßantrieb“ von Kraken.

Die Technik basiert auf einem torpedoförmigen, etwa 30 Zentimeter langen Kunststoffskelett aus einem Polykarbonat aus dem 3D-Drucker, das mit einer Gummihaut bespannt ist. Im Betrieb erreicht es eine Beschleunigung von 14 Körperlängen pro Sekunde zum Quadrat sowie einen Wirkungsgrad von erstaunlichen 53 Prozent. Damit ist der Krakenantrieb effizienter als flinke Fische oder sogar optimal geformte Festkörper. Der TR-Beitrag zum neuartigen Unterwasserantrieb für Roboter war beliebtester Text im März 2015.

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