Langzeitverfügbarkeit vs. Innovation bei Embedded-Computern

Langzeitverfügbarkeit: Die AMD Embedded G-Series SOC basierten ETX- (links) und XTX-Module von congatec werden bis 2024 verfügbar sein

Die Innivationszyklen in der Computer-Technologie sind kurz. Gleichzeitig setzen OEM-Kunden auf Lösungen, die möglichst lange verfügbar sind. Erfahren Sie, wie dieser Spagat zu meistern ist.

Es ist schon ein Dilemma. Auf der einen Seite ist es ein Segen für die Industrie, dass es generische Prozessortechnologien mit hohen Innovationsraten gibt. Auf der anderen Seite ist es eine Herausforderung, mit den schnellen Entwicklungen Schritt zu halten.

Industrielle Systeme müssen sich zum Teil über Jahrzehnte hinweg im Einsatz befinden. Die Produktzyklen der Prozessorhersteller liegen aber im Jahrestakt. Die der Consumerboardhersteller häufig noch darunter. In diesem Spannungsfeld haben sich Embedded-Computer-Hersteller etabliert. Sie überbrücken mit ihren auf Langzeitverfügbarkeit von zumeist rund sieben Jahren ausgelegten Produkten wesentliche Verfügbarkeitslücken.

Sieben Jahre sind aber nicht 10 oder 20 Jahre. Nicht zuletzt auch aus diesem Grund hat man standardisierte Embedded Formfaktoren geschaffen. Sie ermöglichen es Entwicklern, über Prozessorgenerationen hinweg einheitliche Plattformen einzusetzen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür sind Computer-on-Module Standards.

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Doch welche Standards sind zu empfehlen? Halten sie, was sie versprechen? Sind sie wirklich so lange verfügbar, dass man mit ihnen Nachrüststrategien auch noch problemlos nach mehr als sieben Jahren fahren kann?

Die führenden Computer-on-Modul-Standards

Einer der ersten weltweit führenden Computer-on-Module Standards ist ETX. Der Formfaktor wurde im Jahre 2000 erstmals vorgestellt. Er spezifiziert ein Modul, das für generische Erweiterungen sowohl PCI als auch ISA unterstützt. Zudem führt es neben den Videoschnittstellen VGA und LCD diverse weitere dedizierte Standardinterfaces wie USB, COM, IDE und Fast-Ethernet aus.

Dieser Formfaktor hatte aber schon im Jahr 2003 seinen wesentlichen Nachfolger gefunden: ETX Express bzw. COM Express, wie die PICMG den Standard offiziell im Jahre 2005 bezeichnete. Bei COM Express war es wichtig, ISA durch PCI Express zu ersetzen.

Auch wurden die Legacy Interfaces IDE, LPT, COM, PS/2 und Floppy ersetzt durch SATA und USB. Man folgte also dem Paradigmenwechsel der x86er Technologie hin zu seriellen Interfaces. Gleichzeitig bewahrte man für Entwickler aber die gleichen Benefits wie Austauschbarkeit der Module durch standardisierte Interfaces und identische Footprints bei einer industriegerechten Auslegung.

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