Kabel- und batterielose Funkschalter steuern Bluetooth-Leuchten

Kein Kabel und keine Batterien: Die energieautarken Funkschalter Easyfit steuern LED-Leuchten auf Basis von Bluetooth Low Energy.

Mit dem Schaltersystem Easyfit von EnOcean lassen sich LED-Leuchten auf Basis von Bluetooth Low Energy steuern.

Der Lichtschalter, der ohne Kabel und Batterien auskommt: Lichtschalter steuern das Licht und sind in den meisten Fällen fest montiert. Anders die Easyfit-Wandschalter, um damit Bluetooth-Beleuchtungssysteme kabel- und batterielos zu steuern. Der Hersteller EnOcean nutzt dabei das Prinzip des Energy-Harvestings, um die wartungsfreien Schalter zu steuern. Die Wandschalter funktionieren mit Bluetooth Low Energy (BLE) und sind in zwei Ausführungen erhältlich. Zum einem in standardisierten Rahmendesign in den Maßen 55 mm x 55 mm für bestehende Schalter. Eine zweite Ausführung ist für den nordamerikanischen Markt konzipiert.

Bildergalerie

Über Near Field Communication (NFC) lassen sich einfache oder komplexe Lichtszenarien und -effekte einrichten. Unterstützt werden die energieautarken Schalter von Casambi, Silvair und Xicato. Casambi ermöglicht es, die Schalter in vernetzte Bluetooth-Beleuchtungssteuerungen einzubinden. Silvair stellt mit dem Mesh Stack eine sogenannte Wireless Commincation Engine für voll skalierbare und vermaschte Beleuchtungsnetzwerke bereit. Der Mesh Stack lässt sich per Funk aktualisieren.

Die LED-Beleuchtungsmodule XIM Gen4 von Xicato sind zusammen mit den Easyfit-Schaltern besonders für den Einzelhandel und kommerzielle Anwendungen ausgelegt. Eingesetzt werden solche LED-Leuchten in Museen, Ladengeschäften, Hotels und Wohnanlagen.

Schau hier dadurch

Tevo Tarantula: Tuning-Star unter den 3D-Druckern

Der modifizierte Tarantula im c’t-Testlabor.

Der Tevo Tarantula ist ein günstiger 3D-Drucker für eigene Optimierungen. c’t hat den Drucker-Bausatz zusammengeschraubt, getestet und sich an Modifikationen gewagt. Siehe da: Ein paar einfache Basteleien verbessern die Maschine deutlich.

Chinesische Anbieter wie Tevo sparen Entwicklungskosten, indem sie kommerziell 3D-Drucker anbieten, die sich an Open-Hardware-Designs aus der RepRap-Community orientieren. Für Käufer hat das den Vorteil, dass sich Drucker wie der Tarantula leicht modifizieren lassen. c’t hat den Bausatz des Druckers gebaut und sich einiger Probleme des 200-Dollar-Druckers angenommen.

Leichte Modifikationen für bessere Drucke

Der leisere Lüfter ist leider dicker und muss daher außen auf dem Netzteil sitzen.
Der leisere Lüfter ist leider dicker und muss daher außen auf dem Netzteil sitzen. Vergrößern

So beklagt der c’t-Test die unangenehm lauten Lüfter von Mainboard und Netzteil. Mit leisen Gehäuselüftern aus dem PC-Zubehör macht der Tarantula im Leerlauf kaum noch Lärm. Einziger Nachteil: Der Netzteillüfter passt nicht ins Gehäuse und muss deswegen außen auf dem Gehäuse sitzen.

Ein weiterer Lüfter rüstet die fehlende Kühlung des Druckobjekts nach. Das Mainboard enthält bereits einen Anschluss für die Kühlung. Mit einem nach einer Vorlage von Thingiverse gedruckten Luftkanal lernt der Tarantula, auch PLA ordentlich zu verarbeiten.

Mit einer mit Haarspray besprühten Glasplatte haften Drucke aus ABS hervorragend, solange das Heizbett über 100 Grad bleibt ? fällt die Temperatur des Betts unter 75 Grad, lassen sich leicht ablösen. Das erspart lästiges Abhebeln der Drucke vom mitgelieferten Druckbett.

Der gedruckte Filament-Halter mit Skateboardrollen und Kugellagern.
Der gedruckte Filament-Halter mit Skateboardrollen und Kugellagern. Vergrößern

Da dem Tarantula keine Halterung für Filamentrollen beiliegt, hat c’t eine aus Skateboardrollen und Kugellagern entworfen. Sämtliche Dateien zu diesem Design liegen in einem Repository auf GitHub.

Weitere Verbesserungen

Auf YouTube veröffentlichen Tarantula-Besitzer zahlreiche weitere Vorschläge, um den Drucker zu verbessern. Dazu gehören eine festere Aufhängung des z-Motors, eine doppelte Z-Achse, Versteifungen für den Rahmen oder sogar Linearführungen für die y-Achse. Wer Lust hat am eigenen 3D-Drucker zu basteln, findet beim Tarantula auf jeden Fall Gleichgesinnte.

(jme)

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Pokemon GO – Spawns der Pokemon-Nester verändert

Scheinbar hat Niantic (mal wieder) still und heimlich an Pokemon GO geschraubt. User äußern sich zu veränderten Nestern, die nicht mehr ihre Lieblingspokemon vorweisen.

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Nester sind ein besonders beliebter Ort in Pokemon GO. An diesen Stellen tauchen meist viele gleiche Taschenmonster auf, sodass Trainer schnell an die begehrten Bonbons zum Entwickeln kommen können. Jetzt scheint Niantic sich eben diese Nester vorgenommen und angepasst zu haben.

Veränderte Spawnpunkte und Pokemon

User auf Reddit äußerten sich über die Veränderungen an den Nestern. Viele Pokemon seien verändert worden, auch die Spawnraten sowie Spawnorte seien nicht mehr dieselben. Auch ein großer Twitter-Account, der sich mit Pokemon GO beschäftigt, bekam viele solcher Hinweise und teilte diese mit seiner Community:

Schon in der Vergangenheit nahm sich Niantic die Nester zur Brust und änderte deren Inhalte. Viele Spieler freuen sich über neue Pokemon in ihrer Umgebung, andere trauern den Bonbons hinterher. Der Entwickler äußerte sich bislang noch nicht zu den Änderungen.

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Overwatch – Dreamhack Winter mit Overwatch-Turnier

Mit einem Preisgeld von 50.000 US-Dollarn wird es heiß bei Dreamhack Winter.

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Wie nun bekannt wurde, wird Dreamhack Winter in diesem Jahr von Overwatch bereichert. Bei den sogenannten Overwatch Championships kämpfen acht Teams vom 24.-27. November um Preisgeld in Höhe von 50.000 US-Dollar.

Vor der Teilnahme müssen sich die acht Teams in einer offenen Qualifikation herauskristallisieren, dabei wird wie gewohnt in die Regionen Europa und Amerika unterteilt. Zusätzlich zu den Online-Qualifikationen wird es im Rahmen der LAN möglich sein, sich einen Platz direkt vor Ort zu sichern.

Der Zeitraum ist grade für Newcomer und Amateur-Teams gut gewählt, da viele der Top-Mannschaften sich zu dieser Zeit in Korea beim Auftakt des Overwatch Apex befinden werden. Die Qualifikation für Europa findet vom 9.-10. Oktober statt, Amerika folgt vom 11.-12. Oktober.

Zusammenfassung Hier kannst du die Seite anschauen

Leben retten mit Sensoren

Leben retten mit Sensoren

Mit der Sammlung und Analyse exakter Verkehrsdaten will Boston gefährliche Kreuzungen sicherer machen. Die Zahl der Verkehrstoten in der Stadt soll bis 2030 auf null sinken.

In jeder Stadt gibt es mindestens eine gefährliche Kreuzung, an der sich Autos, Lastwagen und Busse mit Fahrradfahrern und Fußgängern drängeln. Die Folge können Verletzungen sein und manchmal auch Todesfälle. Kann ein Netz aus drahtlos verbundenen Kameras und Sensoren, zusammen mit raffinieren Algorithmen, die das Verhalten von Menschen auf der Straße analysieren, Besserung bringen?

Der Telecom-Anbieter Verizon versucht derzeit in Boston, das herauszufinden. In diesem März hat das Unternehmen begonnen, Verkehrsdaten zu Autos, Fahrrädern und Fußgängern an einer der hektischsten Kreuzungen der Stadt zu sammeln. Die Informationen sollen genutzt werden, um die Straßen umzugestalten, sagt Vineet Gupta, Leiter Politik und Planung in der Verkehrsabteilung der Stadtverwaltung. Mit den Daten solle geprüft werden, ob Veränderungen wie neue Ampelphasen oder Fahrradspuren Wirkung zeigen.

Lesen Sie dazu auch:

Das letztliche Ziel von Boston ist, bis 2030 die Zahl der Verkehrstoten in der Stadt auf null zu senken. Wenn das Projekt Erfolg hat, könnten auch andere Städte „smart street“-Technologien einführen.

Derzeit werden die Daten an der Kreuzung zwischen der vierspurigen Masachusetts Avenue und der dreispurigen Beacon Street gesammelt, nahe an einer Brücke, die Boston mit Cambridge verbindet. In den Jahren 2015 und 2016 wurden dort 16 Fußgänger und Fahrradfahrer schwer verletzt, ein Fahrradfahrer starb nach einem Zusammenstoß mit einem Tieflader.

Wie andere Städte sammelt auch Boston Verkehrsdaten ansonsten manuell und nutzt als Grundlage für sein Verkehrsmanagementsystem branchenweite Standards statt lokaler Informationen. Um genauere Daten zu bekommen, hat Verizon die Kreuzung mit 50 Kameras und Sensoren ausgestattet, darunter „Quad-Kameras“, von denen jeder vier kleinere Kameras enthält, die schwenken, kippen und in unterschiedliche Richtungen zoomen können. Hinzu kommen Infrarotkameras für Wärmebildaufnahmen, die beim Erkennen von Verkehrsaktivität bei Regen oder Schnee helfen. Unter der Straße hat Verizon Dutzende von Magnetometer-Sensoren installiert, die Geschwindigkeit, Zahl und Größe von vorbeifahrenden Autos, Lastwagen und Bussen erfassen. Dazu registrieren sie die Frequenzveränderungen, die entstehen, wenn große Metallobjekte darüber fahren. Weil die meisten Fahrräder aus nicht genügend leitendem Material bestehen, um von diesen Sensoren erfasst zu werden, kommt für diese Fortbewegungsmittel Radar-Erfassung hinzu.

Die Sensor-Daten werden dann mit zwei weiteren Arten von Informationen korreliert: von der Stadt bereitgestellte Informationen über die Standorte der Busse und mit Software, die exakt weiß, wann welche Ampel grün, gelb oder rot ist. Die Algorithmen von Verizon gehen diese Informationsströme durch und achten dabei auf „Auslöser“-Interaktionen, beispielsweise Videomaterial von einem Auto, das sich einer Fahrradspur nähert. Diese Datenpunkte werden dann mit Informationen von anderen Sensoren abgeglichen, um zu ermitteln, ob es sich im einer der zwölf komplexen „Verkehrsereignisse“ handelt, die Verizon für die Stadt beobachtet. Die meisten davon haben mit Fahrzeugen auf Zebrastreifen und Fahrradspuren zu tun, mit Behindern von Fußgängern und Parken in der zweiten Reihe. Außerdem zählt Verizon, wie viele Autos und Fahrräder bei roter Ampel fahren, wobei die Stadt versprochen hat, diese Daten nicht für Strafmandate oder -verfahren zu nutzen. Verizon gibt an, dass Videodaten nach sieben Tagen gelöscht werden und dass es keinerlei Aufzeichnungen zu einzelnen Personen oder Fahrzeugen gibt.

Die Genauigkeit der Daten gibt der Stadt die Möglichkeit, für jeden Tag zu sehen, welche Verkehrssituationen an bestimmten Bereichen der Kreuzung am meisten Probleme bereiten. So zeigen erste Ergebnisse, dass Autos Fußgängern an der westlichen Seite der Kreuzung häufig die Vorfahrt nehmen; in diesem Bereich wurde auch 2015 der Fahrradfahrer getötet.

Wie die Stadt sagt, will sie ihr smart streets-Programm auf ein halbes Dutzend Kreuzungen entlang der Massachusetts Avenue ausweiten, um besser zu verstehen, wie die Straße als Verkehrskorridor durch die gesamte Innenstadt von Boston funktioniert. Möglicherweise werden auch Sensoren zur Messung der Luftqualität installiert, um Luftverschmutzung zu erfassen und möglichst zu verringern.

(Elizabeth Woyke) / (sma)

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USA steigen aus dem Pariser Klima-Abkommen aus – vorerst

Damit isoliert Trump die USA weiter und ermöglicht anderen Staaten wie China oder Deutschland, sich an die Spitze bei der Entwicklung von Zukunftstechniken zu setzen

Die USA steigen aus dem praktisch von allen Staaten ratifizierten Pariser Klimaabkommen wieder aus. Die Begründung ist, dass es der Wirtschaft, den amerikanischen und den USA schade, wenn versucht wird, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen und die Emissionen drastisch zu verringern. Ob die wirtschaftliche Entwicklung, wenn nicht gegengesteuert wird, nicht den Lebensbedingungen der künftigen Generationen weltweit schadet, interessiert US-Präsident Trump nicht, der dazu wohl auch von seinen rechten Beratern Stephen Bannon und Stephen Miller gedrängt wurde. Große US-Unternehmen und Wirtschaftsführer übten hingegen vergeblich Druck auf Trump aus, am Abkommen festzuhalten. Selbst Ölkonzerne wie Exxon sind für den Verbleib eingetreten.

Doch Trump verkündete, welche Erfolge er bereits erreichte habe, Jobs und INdustrien wieder in die USA zurückzuholen. Um die USA und ihre Bürger zu schützen, kündigte er den Rückzug vom Abkommen ab – und lautem Klatschen der Anwesenden. Man müsse das Abkommen neu verhandeln, damit es fair gegenüber den USA werde. Man werde sehen, ob man einen „fairen Deal“ bewirken könne, sagte er: „Wenn wir das können, ist das großartig, wenn nicht, ist es auch gut.“ Jetzt würde das Abkommen nur Vorteile für andere Länder bringen. So würde der Green Climate Fund (GCF) den USA ein Vermögen kosten.

Allerdings setzt Trump erst einmal nur ein Zeichen, denn die USA bleiben weiter an dem Prozess des Abkommens beteiligt bleiben, der bis 2020 dauern kann. Zudem würde ein Austritt erst im November 2020 wirksam werden. Erst dann würde auch der erste Schritt beginnen, die freiwillig beschlossenen Reduzierungen umzusetzen. Die USA wollten bis 2025 die Emissionen bis zu 28 Prozent im Vergleich zu 2005 mindern. Da die Entscheidung, dieses Ziel konkret umzusetzen, erst 2020 beginnt und 2025 die Realisierung überprüft wird, hätten er oder ein anderer Präsident die Möglichkeit, den Rückzug aus dem Rückzug vom Abkommen zu vollziehen.

Wenn Trump und seine Berater glauben, damit der amerikanischen Wirtschaft zu helfen, dürfte dies wahrscheinlich nur kurzfristig der Fall sein. Der Zukunft dürften Kohle und Fracking-Gas nicht gehören, die Energiewende ist letztlich auch ein Konjunkturprogramm, das neue Techniken und neue Jobs entstehen lässt, aber auch in allen Bereichen der Gesellschaft Standards setzt. Wenn Trump mit America First aus einer der wenigen globalen Unternehmungen ausschert, führt er die USA nicht nur weiter in die Isolation, er fördert auch wie mit seinen wirtschaftspolitischen Rückzügen aus Vereinbarungen oder dem Abrücken von der Nato die Bildung neuer Koalitionen.

Zu sehen war dies gerade in Berlin, wo der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang zu Besuch ist. Er versicherte, China werde die im Klimaabkommen eingegangenen Bedingungen erfüllen, auch wenn die USA aussteigen. Man würde sich aber Kooperation mit anderen Ländern wünschen. Bundeskanzlerin Merkel griff das auf und erklärte, China und Deutschland sollten eng zusammenarbeiten, auch im Klimaschutz. Während Trump auf fossile Energien und gebaute Infrastruktur setzt, allerdings die amerikanische Militärtechnik bewundert, wollen Deutschland und China den Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung auf die Gebiete Industrie 4.0 und Elektromobilität zu legen.

Globalisierung und Digitalisierung werden affirmiert, was über die Nutzung eines Smartphones und von Twitter hinausgeht. Eingerichtet werden soll ein gemeinsamer Forschungsfonds, um innovative Techniken zu entwickeln. Auch mit Blick auf Trump sagte Merkel: „“Jeder Staat hat seine eigenen Interessen, aber in einer immer enger vernetzten Welt überschneiden sich die nationalen Interessen mehr und mehr. Im Gegeneinander binden wir unnötig Kräfte, im Miteinander aber bündeln wir unsere Kräfte. Genau darauf kommt es an. Gemeinsame Aufgaben sind auch gemeinsam anzugehen.“

China, das die USA als Land mit den höchsten klimaschädlichen Emissionen überholt, nutzt jetzt die Chance, die USA zu überholen und sich beim Klimaschutz und der Entwicklung der damit verbundenen Techniken an die Spitze zu setzen. Schon allein aus innenpolitischen Gründen wird China hier auch voranschreiten, zu bedrohlich und politisch brisant sind bereits Umweltzerstörung und Luftverschmutzung. China will die Emissionen um 60-65 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2005 senken und zudem mit mindestens 3 Milliarden US-Dollar armen Ländern helfen.

Cover

Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS)

Après Paris

Die Konsequenzen der Klimakonferenz von Paris

eBook 5,99 ?

dadurch

EZB-Geldpolitik kann Deutschland viele Milliarden kosten

EZB, Frankfurt. Bild: DXR / CC BY-SA 4.0

Während die Kritik an der Geldschwemme wächst, beziffert sogar die Europäische Zentralbank mögliche Kosten auf bis zu 95 Milliarden Euro

Mehrere Klagen gegen die umstrittenen Anleihekäufe der europäischen Notenbank sind vor dem Bundesverfassungsgericht anhängig. Das höchste deutsche Gericht hat der Europäischen Zentralbank (EZB) 43 Fragen gestellt, um Aufklärung über die Risiken für Deutschland zu bekommen. Der Tagesspiegel hat die Antworten nach eigenen Angaben „einsehen“. Dort beziffert die EZB mögliche Kosten auf bis zu 95 Milliarden Euro.

Zu glauben braucht man diese Zahlenangabe angesichts des Umfangs der Ankäufe von mehr als zwei Billionen Euro(!) allerdings nicht. Die Kosten werden über eine sogenannte „Risikoteilung“ klein gerechnet. Das Kalkül ist klar: Das Bundesverfassungsgericht soll erneut nicht gegen das einschreiten, was auch als „verbotene Staatsfinanzierung“ kritisiert wird.

Schon der Vorgang mag irritieren, dass die Verfassungsrichter ausgerechnet bei der EZB anfragen, welche Risiken auf Deutschland im Zusammenhang des umstrittenen Anleihekaufprogramms zukommen könnten. Eigentlich sollte ein Gericht nicht die Institution mit der Risikobewertung beauftragen, die für diese Geldpolitik und die daraus folgenden Risiken verantwortlich ist. Will man sich ein reales Bild verschaffen, muss man – wie in Verfahren üblich – auf möglichst unabhängige Gutachter und Experten zurückgreifen. Sonst gerät man schnell in den Verdacht, den Bock zum Gärtner zu machen.

Das sei vorausgeschickt, bevor die EZB-Angaben näher betrachtet werden, die die Notenbank laut Tagesspiegel gegenüber dem Verfassungsgericht gemacht hat. So schreibt die Zeitung am Dienstag: „Rechnet man die Risiken auf, könnte die Euro-Rettung Deutschland bis zu 95 Milliarden Euro kosten.“

So steht es in dem Artikel, in dem aber schon zu Beginn zur allgemeinen Beruhigung angefügt wurde: „Fällig würde dieser Betrag, wenn sämtliche Anleihen ausfallen sollten“. Und umgehend wird als „sehr unwahrscheinlich“ eingestuft, „dass gleich alle diese Papiere wertlos werden“.

Dass die möglichen Kosten klein gerechnet wurden, wird schon aus einer offensichtlichen Tatsache klar. So rechnen die Frankfurter Notenbanker nicht mit der Gesamtsumme von knapp 2,3 Billionen Euro, für die bis zum Jahresende auch nach eigenen Angaben der EZB an Anleihen aufgekauft werden sollen.

Die EZB rechnet nur mit rund 1,9 Billionen, also der Anleihesumme, die schon gekauft worden ist. Man tut also so, als wären diese Anleihekäufe eingestellt worden, dabei wurden sie bloß wieder von 80 auf 60 Milliarden im Monat reduziert, also auf die Summe zurückgefahren, mit der man diese umstrittene Geldpolitik begonnen hat. Somit steigen Monat für Monat die Risiken für Deutschland weiter.

Angemerkt werden sollte auch, dass eigentlich ja nur Staatsanleihen im Umfang von 1,14 Billionen, also „nur“ die Hälfte der Summe, die bis zum Ende 2017 angepeilt wird, angekauft werden. Es ist der übliche Vorgang, bei dem Krisenmaßnahmen oft schnell zum Normalzustand mutieren. Deshalb wurde auch die Geldschwemme über die Notenpresse immer wieder verlängert. Schon deshalb ist es zweifelhaft – auch angesichts der allgemeinen Lage in der Eurozone -, dass das sogenannte „quantitative easing“ (QE) zum Jahresende auch tatsächlich eingestellt wird. Passiert das erneut nicht, würde die Haftungssumme immer weiter ansteigen.

Doch zurück zu den Rechenübungen der EZB. Die Banker meinen offiziell in ihren Antworten an die Verfassungsrichter auch, dass die Mitgliedstaaten nur für die Staatsanleihen haften, die die EZB selbst kauft (10%). Dazu kommen weitere 10%, die für die für mögliche gemeinsame Verluste aus Anleihen von internationalen Organisationen oder Entwicklungsbanken eingestanden werden müssen, welche die EZB oder Mitgliedstaaten erwerben.

„Beide Gruppen von Papieren stehen für 20 Prozent aller Anleihekäufe aus dem öffentlichen Sektor – und damit für Papiere im Wert von 380 Milliarden Euro“, schreibt der Tagesspiegel. Da die Bundesbank mit 25% der größte Anteilseigner der EZB ist, trägt die Bundesrepublik demnach mit 95 Milliarden das größte Risiko.

Seriös ist schon diese Rechnung wie gesagt nicht: Denn nimmt man die Summe von 2,3 Billionen Euro, die eigens von der EZB bis zum Jahresende veranschlagt werden, dann würde sich Haftungssumme schon nach diesen Rechenkünsten auf 114 Milliarden erhöhen.

Interessant ist auch, wie die Zentralbank auf die wundersame Verringerung der Haftungssumme auf nur 20% der Gesamtsumme der angekauften Anleihen kommt. Das begründet man in Frankfurt damit, dass die EZB nur einen kleinen Teil der Anleihen selbst kaufe, wobei der Tagesspiegel fälschlicherweise nur von „Staatsanleihen“ spricht. Bekannt ist aber, dass längst auch Unternehmensanleihen gekauft werden, auch von zweifelhafter Bonität.

Damit nicht genug, kauft die Zentralbank auch gefährliche Asset Backed Securities (ABS) an. Diese „strukturierten Anleihen“ gelten als ein Auslöser der Finanzkrise. In sie wurden nicht nur faule Kredite gebündelt und als Anleihen am Kapitalmarkt zu Geld gemacht, sondern auch Bilanzen geschönt. Der Trick zur Verringerung der angeblichen Haftungssumme um 80% besteht darin, dass es vor allem die nationalen Notenbanken der Eurozone sind, die Anleihen kaufen. Allerdings sind sie integraler Bestandteil im System des Euros. Darin sind nationalen Notenbanken nur formal unabhängig von der EZB.

Real führen sie mit dem Kaufprogramm die Weisungen der Zentrale in Frankfurt aus. Die nationalen Notenbanken, bei uns die Bundesbank, kaufen meist Staatsanleihen der eigenen Länder und nehmen damit einen Teil der Staatsschulden in die Zentralbankbücher. Arbeitsrechtlich wäre eine solche Abhängigkeit eine klare Scheinselbständigkeit, weil nicht selbständig, sondern auf Weisung gearbeitet wird. Und auf Weisung einer Zentrale handeln die Notenbanken beim Anleihekauf.

Diese Scheinselbständigkeit dient der EZB in der Beantwortung der Fragen der Verfassungsrichter dazu, so zu tun, als könne Deutschland nicht zur Haftung von Anleihen aus Krisenländern wie das große Italien oder Spanien herangezogen werden. Schließlich befänden die sich ja vor allem in den Büchern der Notenbanken in Rom und Madrid. Das nennt die EZB in ihrer Antwort dann eine „Risikoteilung unter den nationalen Zentralbanken für 20 Prozent des Gesamtvolumens“.

Nach EZB-Angabe blieben also Verluste, die beim Ausfall von Anleihen entstehen, letztlich am Mitgliedsstaat hängen, dessen Zentralbank den übergroßen Anteil der Anleihen gekauft hat. Für die EZB gibt findet dafür „keine Risikoteilung statt“. Doch glauben muss man das natürlich nicht. Es gibt auch noch den gesunden Menschenverstand und die Erfahrungen der gesamten Krisenjahre. Hat man nicht längst Staaten wieder über Rettungsfonds „retten“ müssen, die schon die Rettung ihrer Bankenprobleme nicht alleine stemmen konnten?

Ohnehin hat die EZB bereits in ihrer Beantwortung der Fragen ein Scheunentor an der Hinterseite aufgestoßen: So sei in der EZB-Satzung vorgesehen, dass die Eurozonen-Mitgliedsstaaten „für spezifische Verluste“ aus „währungspolitischen Operationen“ doch entschädigt werden könnten. Es ist der EZB-Rat, der nach der Satzung nach Gutdünken darüber zu entscheiden hat?

Von Haftungsbegrenzung kann also keine Rede sein. Es wird zwar in Frankfurt im Ernstfall entschieden, was „alternativlos“ umverteilt wird, um den Euro zu retten. Es ist keine souveräne Entscheidung der Bundesrepublik, die Parlamente werden völlig ausgeschaltet.

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Battlerite – Neue Helden und Inhalte für Oktober geplant

Battlerite – Neue Helden und Inhalte für Oktober geplant

Der Early Access Titel Battlerite ist zurzeit in aller Munde. Für den Oktober plant Entwickler Stunlock Studios frische Inhalte wie neue Helden und Schatzkisten für Early-Adopter.

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Der Arena-Brawler Battlerite beherrscht zurzeit die Steam-Charts und noch ist kein Ende des Erfolgskurs in Sicht. Per Steam-Update gab der Entwickler Stunlock Studios jetzt bekannt, welche Inhalte für den Oktober geplant sind. Und die Liste kann sich sehen lassen!

Die neuen Inhalte im Überblick

Ende Oktober wird der Entwickler das Spiel um neue Inhalte erweitern. Dazu zählen beispielsweise folgende Features:

  • Zwei neue Champions
  • Nachtvariante der Blackstone Arena
  • Verbesserungen an den existierenden Champions
  • Balance Updates der Champions
  • Neue legendäre Waffen und kosmetische Items


Längerfristig soll Battlerite zudem über ein erweitertes Ranking-System sowie ein Progressionsystem für Champions verfügen.

Geschenke für ultimative Fans

Neben den oben genannten Neuerungen erhalten Fans, die sich bis zum 27. September einmalig einloggen, eine goldene Schatzkiste mit kosmetischen Gegenständen gratis. Wer sich für das Ultimate Fan Pack entscheidet, der erhält sogar fünf goldene Kisten. Das Geschenk gilt rückwirkend für alle bisherigen Käufer.

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Körper ist Geist

Abschied vom Leib-Seele-Problem. Eine Replik auf Konrad Lehmann

Konrad Lehmann wies in seinem Artikel vom 27. Mai auf Probleme hin, Bewusstsein naturwissenschaftlich zu erklären (Denken mit Leib und Seele). Er kritisierte das uneingelöste Versprechen des Materialismus beziehungsweise Physikalismus und diskutierte alternative Ansätze, wie den Panpsychismus, Idealismus und praktischen Materialismus.

Meiner Meinung nach muss man Aussagen über das Sein (also ontologische Aussagen) klarer von Aussagen über unsere Erkenntnis (also epistemische Aussagen) trennen, als Lehmann dies getan hat. Außerdem sollte man ein Problem klarer definieren, bevor man es diskutiert.

Nach einer Replik auf den Artikel Lehmanns möchte ich meine eigenen Gedanken zum Leib-Seele-Problem zur Diskussion stellen. Dabei gehe ich auch auf Aussagen über den Erkenntniswert der Neurowissenschaften zum Verständnis des Bewusstseins ein. Mein Vorschlag ist, sich vom traditionellen Leib-Seele-Problem zu verabschieden, da es eher ein Problem unseres Denkens als ein Problem der Welt ist.

Lehmann steigt mit dem Siegeszug der Neurowissenschaften um die Jahrtausendwende in seinen Artikel ein. Dieser habe zu einer „Bankrotterklärung der Philosophie“ geführt, da man fortan eine Erklärung des Bewusstseins von naturwissenschaftlicher, statt philosophischer Seite erwartet habe. Neben „Bewusstsein“ werden noch Begriffe wie Ich-Konzept, Subjektivität, Qualia, Ruhezustand (des Gehirns) oder Schizophrenie (als Beispiel) eingeführt und in einen Erklärungszusammenhang mit dem Leib-Seele-Problem gebracht.

Halten wir einen Moment inne und rekapitulieren wir, was hier passiert: Es ist zweifellos nicht nur eine Eigenart Konrad Lehmanns, Begriffe wie Leib, Seele, Körper, Geist, Bewusstsein, Ich, Subjektivität, Qualia, Ruhezustand oder Schizophrenie zu verwenden. Uns fällt auf, dass dies alles Substantive sind, oder in Allgemeinsprache: Haupt-, Ding- oder Nennwörter.

Substantive sind uns seit unserer frühesten Entwicklung bekannt: Da gab es Mama und Papa, Spielzeuge, Tische, Stühle, Nahrungsmittel, vielleicht auch Haustiere wie eine Katze oder einen Hund. Sind nun Leib, Seele, Ich, Qualia und so weiter genauso Dinge wie Tische und die Hauskatze? Wenn wir uns nicht über die Bedeutung solcher Begriffe im Klaren sind, dann ist womöglich am Ende die ganze Diskussion für die Katz.

Fangen wir mit dem einfachsten Begriff von Lehmanns Liste an, nämlich der Schizophrenie. Wir werden sehen, dass schon dieser gar nicht so einfach ist. Das Beispiel der Schizophrenie wird von Konrad Lehmann eingeführt, um zu veranschaulichen, wie die Hirnforschung das Selbst- oder Ich-Konzept erklären könnte:

Hirnforscher hätten ein Default-Mode-Netzwerk (warum nicht deutsch Ruhezustandsnetzwerk?) entdeckt, das mit verschiedenen selbstbezogenen Aktivitäten in Zusammenhang gebracht worden sei. Da Lehmann diese Gehirnregionen nicht namentlich nennt, hole ich dies eben nach:

Es sind im Wesentlichen der mediale (in der Mitte gelegene) präfrontale Kortex, also ein Bereich im vorderen Stirnlappen, der ebenfalls in der Mitte gelegene hintere zinguläre Kortex, so genannt nach dem den Balken umschließenden Gyrus cinguli (deutsch: Gürtelwindung), der dahinter angrenzende Precuneus (der so heißt, weil er vor dem „Keil“, lat. cuneus, liegt), und schließlich der weiter außen gelegene Gyrus angularis (deutsch: winklige Windung).

Darstellung des Ruhezustandsnetzwerks: Auf dem Seitschnitt links sehen wir links den medialen präfrontalen Kortex, rechts den hinteren zingulären Kortex sowie den Precuneus. Diese Strukturen sind auch rechts auf dem Schnitt von oben gut zu sehen; dazu kommen unten die beidseitig am äußeren Gehirnrand gelegenen Gyri angulares. Bild: J. Graner, T. R. Oakes, L. M. French und G. Riedy; CC BY 3.0

Als Erklärung wird nun angeboten, dass einerseits bei Schizophrenen eine Ich-Störung vorliege, andererseits bei diesen Patienten Abweichungen des Ruhezustandsnetzwerks gefunden worden seien. Diese und einige andere ähnliche Funde würden darauf hindeuten, dass dieses Netzwerk das Ich- oder Selbstkonzept erzeugt.

Dieses Argumentationsmuster ist so beliebt wie suggestiv: Weil A (Ich-Störung) mit S (Schizophrenie) zusammenhängt, und B (Abweichung des Netzwerks) mit S zusammenhängt, hängt vielleicht auch A mit B zusammen (also das Ich-Konzept dem Gehirnnetzwerk). Vielleicht, muss man betonen, vielleicht aber auch nicht.

Das ist wichtig, da die meisten Erklärungen mit den Methoden der bildgebenden Hirnforschung nach diesem Muster funktionieren. Sie könnten also stimmen – sie könnten genauso gut aber auch falsch sein. Es handelt sich daher bestenfalls um vorläufige Erklärungen, auch bei den anderen Beispielen der Neurowissenschaften, die Lehmann diskutiert.

Nebenbei noch eine Bemerkung zum Namen des Ruhezustandsnetzwerks: Dieses wurde so genannt, als Hirnforscher sich fragten, was im Gehirn von Versuchspersonen vorgeht, die nichts tun, also im „Ruhezustand“ oder Englisch eben im „Default Mode“ sind.

Die Plausibilität dieser Benennung können Sie Zuhause nachprüfen: Tun Sie einmal nichts! Ihnen wird auffallen, dass das gar nicht so einfach ist. Nichts! Wahrscheinlich entstehen Gedanken, Erinnerungen, Ablenkungen … Meditierende können ein Lied davon singen, wie schwierig Nichtstun ist. Manche Leute können nicht meditieren, weil dann unerträgliche Ängste und Gedanken hochkommen.

Wenn Hirnforscher so vom Ruhezustand sprechen, dann meinen sie schlicht, dass Versuchspersonen ohne konkrete Aufgabe in der Röhre eines Kernspintomographen liegen. Psychologisch wie phänomenologisch ist dieser Zustand aber überhaupt nicht klar definiert. Wir können uns ziemlich sicher sein, dass die Menschen nicht nichts tun.

Kommen wir zurück zur Eingangsfrage: Was ist eigentlich Schizophrenie? Schließlich werden hier ja eine Reihe von Dingen miteinander in Beziehung gebracht: Ich, Gehirnnetzwerk, psychische Störung. Machen wir es nicht zu kompliziert, und halten wir uns an die fünf im amerikanischen Diagnosehandbuch DSM-5 genannten Symptome: (1) Wahnvorstellungen, (2) Halluzinationen, (3) unorganisierte Sprache, (4) stark unorganisiertes oder krampfhaftes Verhalten und (5) sogenannte Negativsymptome wie eingeschränkter Gefühlsausdruck.

Von diesen fünf müssen mindestens zwei über einen „signifikanten Zeitraum“ bestehen und mindestens eines der Symptome muss (1), (2) oder (3) sein. Kombinatorisch komme ich damit auf mindestens 22 Möglichkeiten, die diese Bedingungen erfüllen. (Freunde der Kombinatorik mögen dies noch einmal genau nachprüfen.) Alle diese Varianten fassen wir unter einem Wort zusammen, nämlich Schizophrenie, wobei die Symptome (1) bis (5) natürlich schon sehr komplexe Begriffe sind.

Der springende Punkt ist, dass „Schizophrenie“ also kein Ding ist, sondern schlicht ein Oberbegriff, den sich Experten ausgedacht haben, um tausende von möglichen Wahrnehmungen zusammenzufassen. Wir alle sind Experten des Verdinglichens, in Fachsprache „reifizieren“ (von lat. res = Ding). Verdinglichungen können äußerst praktisch sein.

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Frankreich: Verdeckte „gezielte Tötungen“ von IS-Mitgliedern im Irak

Mosul: Um sicherzustellen, dass so wenig IS-Kämpfer mit französischer Staatsangehörigkeit wie möglich zurückkehren, wurde angeblich eine „Jagdliste“ an irakische Truppen weitergegeben

US-Verteidigungsminister Matthis erklärte kürzlich, dass die USA eine härtere Linie im Kampf gegen den IS eingeschlagen hätten. Man habe den Kampf gegen den IS „beschleunigt“, wird er vom Guardian wiedergegeben. Dabei habe man von einer „Zermürbungstaktik“ auf „Vernichtung“ (Annihilation) umgeschaltet. Zivile Opfer seien ein Fakt in dieser Situation.

„Wir sind nicht die perfekten Typen, aber wir sind die guten. So tun wir, was wir können“, kommentiert er nonchalant die dazu gehörige Sichtweise in der US-Regierung, die sich bekanntlich der Menschenrechte als außenpolitische Hürden entledigt hat (siehe Abschied vom Menschenrechtsimperialismus). Nachrichten über eine Zunahme von zivilen Opfern bei Angriffen werden dann als „facts of life“ verbucht.

Beachtlich ist eine Begründung, die Mattis der Vernichtungstaktik gegen den IS beigab, laut Guardian unter dem Eindruck des Attentats in Manchester: „Unsere Absicht ist, dass die ausländischen Kämpfer (des IS, Einf.d.A.) den Kampf nicht überleben, um in ihre Länder zurückzukehren, nach Nordafrika, Europa, Amerika, Asien oder Afrika. Das werden wir ihnen nicht erlauben. Wir werden sie an Ort und Stelle stoppen und ihr Kalifat auseinandernehmen.“

Nach Informationen des Wall Street Journals setzt Frankreich auf diese Vorgehensweise bei IS-Kämpfern mit französischer Staatsangehörigkeit. Sie sollen an Ort und Stelle getötet werden, damit die IS-Dschihadisten nicht zurückkehren. Allerdings sind „gezielte Tötungen“ mit dem französischen Gesetz nur schwer oder gar nicht in Einklang zu bringen, zumal bei einigen bekannten Dschihadisten auch bereits ein Justizverfahren läuft.

Daher, so berichtet das WJS, haben französische Spezialtruppen, die in Mosul operieren, eine Art Todesstrafen-Subunternehmer-Modus gefunden. Sie haben Namenslisten und Fotos von Mitgliedern des Islamischen Staates, die von Frankreich gesucht werden, an die irakische Sicherheitskräfte weitergegeben. 27 Namen und 5 Fotos sollen sie erhalten haben, wird ranghoher irakischer Polizei-Vertreter zitiert. Seit Anfang des Jahres soll dieses Dokument zirkulieren.

Es soll sichergestellt werden, dass diese französischen Staatsangehörigen, die Mitglieder des IS sind, niemals nach Frankreich zurückkehren, um dort für eine terroristische Bedrohung zu sorgen. Der französische Regierungssprecher Castaner wird von der US-Publikation damit zitiert, „dass jemand, der Krieg führt, Risiken eingehe und dafür auch verantwortlich sei“. Es gebe auch Listen aus anderen Ländern, so die irakischen Quellen des WJS, aber nur Frankreich würde eine „Jagdliste“ haben. Miteinbezogen wird laut Bericht, dass IS-Gefangene im Irak mit der Todesstrafe zu rechnen haben.

Inwieweit Frankreich dafür möglicherweise auch Geld bezahlt, wird im Bericht selbstverständlich nicht erwähnt, auch in dieser Form ist er schon ein Bruch eines Schweigetabus über gezielte Tötungen. Französische Soldaten sollen bei der „Jagd“ auch selbst involviert sein. Berichtet wird von Teams französischer Soldaten, die in irakischen Uniformen, was laut Gesetz nur Geheimdienst-Mitarbeitern erlaubt ist, zusammen mit irakischen Soldaten Identitätschecks durchführen.

Darüber hinaus sollen die französischen Teams Gen-Proben von Getöteten mit einer Datenbank abgleichen, um die Identität festzustellen.

das habe ich auch grad noch gefunden Echte Hingucker

Statistik der Woche: WannaCry – weit verbreitet, aber kein Millionengeschäft

Statistik der Woche: WannaCry ? weit verbreitet, aber kein Millionengeschäft

Der Kryptotrojaner WannaCry hat eine Spur der Verwüstung auf Computern weltweit hinterlassen. Wie viel er tatsächlich erpresst hat, zeigt unsere Infografik.

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Lahmgelegte IT in britischen Krankenhäusern, kaputte Bahnanzeigen in Deutschland, funktionsuntüchtige Tankstellen in China ? der Kryptotrojaner WannaCry (WanaDecrypt0r 2.0) hat weltweit Windows-Rechner lahmgelegt. Seit dem 12. Mai hatte sich die Ransomware von Russland aus verbreitet. Dabei verschlüsselt die Schadsoftware Dateien auf dem Computer und fordert für die Entschlüsselung eine Überweisung in Bitcoin. Einmal per E-Mail auf dem Rechner gelandet, verbreitet sich WannaCry wie ein Wurm weiter und infiziert andere Rechner im gleichen Netz. Betroffen sind vor allem älteren Windows-Versionen, bei denen Sicherheits-Updates ausstehen.

Statistik der Woche

Statistik der Woche

In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Die Infografik von Statista und Technology Review fasst einige Zahlen zu den bisherigen Entwicklungen von WannaCry zusammen: So wird deutlich, dass der Trojaner zwar einen rasanten Verbreitungsgrad erreichte, aber nur verhältnismäßig wenig erfolgreich bei den eingegangenen Zahlungen war. 320 Überweisungen gingen laut eines R-Scripts bisher (Stand: 24.5.2017) auf den angegebenen Bitcoin-Wallets ein. Damit sammelten die Erpresser 49,8 Bitcoin, umgerechnet circa 110.949 Dollar.

Effizienter scheint da der böse Bruder von WannaCry zu sein. Die Malware namens Adylkuzz, die im April entdeckt wurde, nutzt dieselben Lücken wie WannaCry, um sich auf unsicheren Windows-Geräten rund um die Welt zu verbreiten. Sie installiert nur ein Stück Software, das dann Ressourcen des betroffenen Computers nutzt, um eine wenig bekannte Kryptowährung namens Monero zu verdienen. Der Nutzer bemerkt das nicht unbedingt. Mit dieser Methode hat Adylkuzz nach einer Schätzung schon 1 Million Dollar eingebracht.

(Jennifer Lepies) / (jle)

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Gläser mit Autofokus

High-End-Brille mit flexiblen Gläsern

(Carlos H. Mastrangelo, University of Utah.)

Amerikanische Forscher haben eine Sehhilfe entwickelt, die sich automatisch nachschärft.

Wer eine Brille trägt, kennt das Problem: Die Sehstärke ändert sich mit den Jahren, wird mal besser (selten), mal schlechter (häufig) ? und entsprechend oft müssen neue Gläser angeschafft werden. Und im Alter fällt es dem Auge noch schwerer, sich auf unterschiedliche Entfernungen einzustellen. Da wäre es gut, veränderliche Linsen zu nutzen. An einer Brille, die sich automatisch anpassen kann, arbeitet ein Team des Elektrotechnikprofessors Carlos H. Mastrangelo von der University of Utah.

Der im Journal „Optics Express“ präsentierte Prototyp soll ähnlich wie das menschliche Auge arbeiten, das sich auf unterschiedliche Entfernungen einstellt. Dafür stecken nicht feste, sondern flüssige Linsen aus zähem, klaren Glycerin zwischen flexiblen Membranen.

Vergrößern Die Forscher Carlos H. Mastrangelo und Nazmul Hasan (links, Doktorand) mit der Brille.Bild: Dan Hixson, University of Utah College of Engineering

Ein elektromechanisches System in der Fassung verändert dann ihre Brechkraft, um das Ziel zu fokussieren. Die neue Linse kann daher gleich mehrere herkömmliche künstliche Linsen ersetzen und ist weitgehend frei einstellbar.

Programmiert wird die Brille über eine Smartphone-App. Die Algorithmen berücksichtigen dabei zwei Faktoren: die hinterlegte Sehstärke des Trägers sowie die Distanz zum betrachteten Gegenstand. Dafür misst ein in die Fassung integrierter Lasersensor die Entfernung. Die Anpassung an ein neues Ziel dauert nur 14 Millisekunden, was in der Praxis kaum auffallen soll. Das ist ungefähr 25 Mal schneller als ein Augenaufschlag.

Vergrößern Die flüssigen Linsen werden durch mechanische Aktoren bewegt.Bild: Carlos H. Mastrangelo, University of Utah

„Theoretisch wäre dies die einzige Brille, die ein Mensch jemals kaufen müsste, weil sie die Mehrzahl der Fokussierungsprobleme ausgleichen kann“, sagt Mastrangelo. Nutzer müssten nur ihre Sehdaten anpassen, je nachdem, was der Arzt verschreibt. Die Brennweite der Brille entspricht jeweils der Form der Linse, entsprechend formt sich das Glycerin zwischen der flexiblen Membran um. Er habe sich stets gefragt, warum er heute noch mit einer Brille herumlaufe, wie sie Benjamin Franklin im 18. Jahrhundert getragen habe, so der Mastrangelo gegenüber amerikanischen Medien.

Noch ist unklar, ob die University-of-Utah-Erfindung das Zeug zu einem marktreifen Produkt hat. Brillen, die sich automatisch anpassen, werden schon seit längerem erforscht ? auch mit normalen Linsen in Verbindung mit weiteren Materialien wie Flüssigkristallen. Im professionellen Bereich, etwa in der Mikroskopie, wird die Technik bereits eingesetzt ? da ist auch ausreichend Platz für entsprechende mechanische Systeme.

Vergrößern Noch fällt die Brille recht füllig aus.Bild: Carlos H. Mastrangelo, University of Utah

Doch für eine Endkundenbrille muss noch jede Menge Miniaturisierung durchgeführt werden ? den aktuellen Prototypen von Mastrangelo und seinem Forscherteam würde aufgrund seiner Größe wohl niemand für länger als ein paar Minuten tragen wollen. Auch der notwendige Akku ist noch auffallend voluminös. Er soll in der fertigen Version der Brille mindestens 24 Stunden halten, so dass man die Gläser nur einmal am Tag aufladen muss.

Eine Firma, die die anpassbaren Gläser kommerzialisieren soll, ist bereits gegründet. Die sehr passend benannte Sharpeyes LLC will das Produkt in frühestens drei Jahren auf den Markt bringen, wenn die Forscher technisch weiter vorankommen. (Ben Schwan) / (bsc)

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Brasiliens De-facto-Präsident Temer im Abwehrkampf

Michel Temer. Bild: Fabio Rodrigues-Pozzebom/CC BY-SA-3.0 br

Umstrittener Politiker inmitten eines Korruptionsskandals. Proteste für Neuwahlen. Parteien entziehen Staatsführung die Unterstützung

In Brasilien wehrt sich De-facto-Präsident Michel Temer inmitten andauernder Proteste gegen seine Absetzung wegen eines neuen Korruptionsskandals. Mit einem Winkelzug will der 76-Jährige nun offenbar seine Chancen vor einer Entscheidung des Wahlgerichtes am Dienstag der kommenden Woche verbessern: Temer entließ den bisherigen Justizminister und berief den früheren Richter am Wahlgerichtshof, Torquato Jardim, in das Amt. Die Tageszeitung Folha de São Paulo mutmaßte, der angeschlagene Staatschef wolle seine Chancen verbessern, indem er einen Juristen des entscheidenden Gremiums in sein Kabinett aufnimmt.

Für den aktuellen Skandal sorgte die Veröffentlichung von Gesprächsmitschnitten des Unternehmers Joesley Batista. Der Geschäftsmann und Besitzer des weltgrößten Fleischproduzenten JBS hatte die Unterredung mit Temer heimlich mitgeschnitten. Gegenüber dem De-facto-Präsidenten gestand er ein, zahlreiche Politiker bestochen zu haben, darunter den inzwischen wegen Korruption inhaftierten ehemaligen Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Eduardo Cunha.

Cunha und Temer sind die führenden Figuren hinter einem parlamentarischen Putsch (Brasiliens korrupte Bonzensetzen zum Putsch an) gegen die gewählte Präsidentin Dilma Rousseff. Auch die Politikerin der Arbeiterpartei soll Zahlungen erhalten haben. Das Wahlgericht prüft daher, ob die gesamte Wahl 2014 für ungültig erklärt wird. In diesem Fall ? das haben tausende Demonstranten in den vergangenen Tagen und Wochen wiederholt gefordert ? würde ein neues Staatsoberhaupt gewählt werden.

2014 war Rousseff gewählt worden, Temer kam als ihr Vize ins Amt und übernahm nach dem Parlamentsputsch die Staatsführung, ohne sich je direkt einer Abstimmung stellen zu müssen. Er ist einer der unbeliebtesten Politiker der Geschichte des südamerikanischen Landes, Ende März zeigten sich nur noch zehn Prozent mit seiner Politik einverstanden.

Temer ficht das nicht an. „Brasilien steht nicht still und wird wegen der aktuellen Krise, die ich anerkenne, nicht stillstehen“, schrieb er in einem Gastbeitrag für die Folha de São Paulo. In dem Text griff er zugleich die Demonstrierenden an, die in seinen Augen „die Demokratie verachten“.

Er werde sich weiter dafür einsetzen, eine umstrittene Arbeitsmarktreform durchzusetzen . Im Kern geht es ihm dabei darum, den Zugang zu staatlichen Renten zu erschweren. Das Renteneintrittsalter für Männer soll auf 62 Jahre, für Frauen auf 65 Jahre festgelegt werden ? auch bei Berufen, bei denen bislang eine Frühberentung vorgesehen ist. Staatliche Rentenzahlungen sollen zudem nur diejenigen bekommen, die mindestens 25 Jahre in die Kassen eingezahlt haben.

Vier Parteien ? die Brasilianische Sozialistische Partei (PSB), die Sozialistische Volkspartei (PPS), die Nationale Arbeitspartei (PTN) und die Humanistische Solidaritätspartei (PHS) haben ihre Unterstützung für Temer zurückgezogen. Damit hat der noch amtierende Staatschef die Unterstützung von 66 Abgeordneten verloren.

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FIFA 17 – FIFA Interactive World Cup mit mehr Vereinen

Der FIFA Interactive World Cup startet größer denn je in die neue Saison und bemüht sich um die Aufmerksamkeit von Bayern München, Real Madrid und co.

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Wie Kicker berichtet, bietet der FIFA Interactive World Cup – kurz FIWC – dieses Jahr gleich 200.000 US-Dollar Preisgeld und soll dank neuer Regeln professionalisiert werden. Mit neuen Richtlinien stellt man demnach sicher, dass jede Mannschaft im FIWC-Finale allgemein die gleiche Stärke von 85 besitzt und das Talent der Spieler weiter in den Vordergrund rückt. Statistiken verlieren damit für die wichtigsten Matches an Bedeutung.

? Virtuelles Ballspiel: Unser Interview mit Joshua Begehr vom Schalke 04

Obendrauf erhöht man das Preisgeld im Gegensatz zum Vorjahr um das zehnfache und bietet dem besten FIFA-Spieler der Welt somit 200.000 US-Dollar an.

Ein Appell an die Bundesliga


Neben einer normalen Qualifikation startet man mit dem FIFA Virtual Club World Cup eine Initiative für Fußballvereine, die in Richtung eSport expandieren wollen. Dieses separate Turnier ist ausschließlich FIFA-Spielern von Fußballvereinen vorenthalten und wird demnach spannende Matches zwischen hochkarätigen Spielern wie VfL Wolfsburgs Benedikt Salzer und West Hams Sean Allen bieten. Damit weitere Vereine sich ein Herz fassen und FIFA 17 eine Chance geben, steckt man bereits in Gesprächen mit ihnen.


Das Finale des FIWC wird riesig.

Das Finale des FIWC wird riesig.

Finale in London


Das Finale wird im August 2017 in London ausgetragen und setzt sich insgesamt aus 32 Spielern zusammen. Acht von ihnen kommen aus der FUT Championship Series, zehn beweisen sich vorher bei den FIWC-Regionalfinalspielen in Europa, acht machen das gleiche im amerikanischen Raum und vier stammen aus dem Rest der Welt.

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Sieben unterschiedliche Polzahlen

Die 10-GBit/s-High-Speed-SMT-Steckverbinderserie Colibri ist jetzt mit sieben unterschiedlichen Polzahlen erhältlich.

Ergänzend zu den Highspeed-SMT-Steckverbindern der Marke Colibri mit 220 oder 440 Polen sind beim Distributor SE Spezial-Electronic nun ab sofort fünf weitere Varianten der von ept entwickelten Produktreihe mit 40, 80, 120, 160 oder 200 Polen erhältlich.

Wie alle Colibri-Steckverbinder zeichnen sich die aktuellen Familienmitglieder durch ein optimiertes Kontaktdesign aus, welches Datenübertragungsraten von mehr als 10 GBit/s ermöglicht. Damit sind auch die Typen mit geringerer Polzahl optimal für PCI-Express Gen3- oder 10GBase-KR-Anwendungen geeignet. Für die Simulation eigener Designs stellt ept auf Anfrage die benötigten S-Parameter zur Verfügung.

Sämtliche Polzahlen sind wahlweise für Leiterplattenabstände von 5 oder 8 mm verfügbar.

Die Auslieferung der äußerst robusten, den Anforderungen der Standards von PICMG COM Express und SFF-SIG CoreExpress entsprechenden Steckverbindern erfolgt regulär in einer Tape-and-Reel-Verpackung.

zur Webseite Mehr Infos gibt es hier